Von: Marthy Regula
An: Alle Mitarbeiter KSGL
Betreff: Abschied KSGL
Meine lieben Kolleginnen und Kollegen
Jetzt ist es leider so weit, ich habe Anfang Dezember einen Brief vom KSGL erhalten mit dem Titel «Ihr Austritt»... was ich natürlich sehr bedauerte. Ende dieses Monats werde ich das KSGL verlassen um in Zukunft in der Hausarztpraxis in Linthal zu arbeiten. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und auch auf geregeltere Arbeitszeiten, aber es fällt mir sehr schwer «mein Spital» und vor allem euch alle zu verlassen.
Ich habe mich von Anfang an im KSGL wohl (fast zu Hause) gefühlt. Begonnen auf einer (wer weiss vielleicht der ersten) 60%-Stelle als Assistenzärztin der Chirurgie (wofür ich André Rotzer ewig dankbar bin). Gefolgt von einer abwechslungsreichen und sehr lehrreichen Stelle auf der Inneren Medizin (unendlich dankbar, dass wir ein A-Spital Medizin bei uns im Kanton haben). Und nun beendet mit «dem Beginn des Lebens» auf der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie.
Ich bin euch allen sehr dankbar für die wunderbare Zeit, die Ihr mir während meiner Assistenzarzt-Zeit hier ermöglicht habt und für all eure Unterstützung, welche ich täglich von euch erhielt.
Der Wäscherei danke für die täglichen frischen und bequemen Berufskleider, es gibt nichts angenehmeres, als wenn man seine Wäsche ohne Aufwand jeden Tag wieder frisch gebügelt und zusammengelegt vorfindet
Der Küche für ihre abwechslungsreichen und feinen Menüs, welche ich häufig zu Mittag geniessen durfte, auch die Sandwiches sind spitze (ausser wenn man sich eine Woche davon ernähren muss...
Auch dem Putz Team herzlichen Dank für eure diskrete, ordentliche Arbeit. Und dass ihr uns zeitnah die Corona-Untersuchungszimmer putzt, damit wir weiterarbeiten können.
Den Therapien für das Engagement, dass ihr für unsere Patienten zeigt.
Der Ernährungs- und Diabetesberatung für die Unterstützung bei den Belangen, wo ich teilweise nur Bahnhof verstand (nur weil man gerne isst, heisst das nicht, dass man eine Ahnung von Kohlenhydraten hat...
Nicht zu vergessen unser Rettungsdienst, auch wenn es meist nicht eine Freude war, wenn die Anmeldung von aussen in den Notfall gelang, dass die Ambulanz auf dem Weg zu uns ist, so konnte man sich doch immer auf gut vorbereitete Patienten und eine super Übergabe freuen. So wusste man meist schon woran man war. Danke euch für euren Einsatz direkt vor Ort und eure professionelle Arbeit.
Der Cafeteria danke ich für den feinsten Cappuccino im Kanton und für euer Verständnis, wenn das bestellte Abendessen vergessen geht.
Dem Empfang für die Hilfe bei jeglichen Fragen, ihr konntet mir immer irgendwie weiterhelfen, und ich habe definitiv nicht immer nur nach Telefonnummern gefragt!
Der Patientendisposition für schnelle Fallwechsel und eure Unterstützung in organisatorischen Belangen.
Dem Team der Radiologie für die unkomplizierte und kollegiale Art, sei es bei notfallmässigen Anmeldungen und Durchführungen von Untersuchungen, sowie kurzfristigen Besprechungen von Bildern direkt vor Ort.
Dem gesamten Team der Notfallstation gilt ein riesiger Dank, nicht nur für die sehr schöne und kollegiale Zusammenarbeit, welche auch zu tollen Freundschaften geführt hat. Sondern auch für all eure Unterstützung, das Einbringen eures Wissens bei der Versorgung von Patienten die schnelle und effiziente Arbeit, die ihr tag-täglich liefert und eure Selbständigkeit. Dies ist sehr viel Wert und keine Selbstverständlichkeit! Ihr wisst ich vermisse euch jetzt schon! ;(
Dem gesamten Team der Medizin bin ich dankbar für eine super Ausbildung, für Unterstützung bei jeglichen medizinischen Fragen (ich gehe davon aus, dass ich weiterhin auf diese Unterstützung zählen darf . Danke für die wunderbaren und lehrreichen Jahre auf einer vielseitigen und teilweise herausfordernden Abteilung. Danke Thomas, dass auch du mich mit «nur» 60% eingestellt hast!
Der Pflege der Intensivstation gilt ein besonderen Dank für die Hilfestellungen, welche ihr mir jeweilen im Nachtdienst geleistet habt. Danke für die Unterstützung im Verständnis von Intensivmedizinischen Grundlagen und die gemeinsamen Überlegungen mitten in der Nacht!
Mit dem Team der Anästhesie durfte ich vor allem in meinem letzten Jahr nochmals richtig zusammenarbeiten, was ich natürlich sehr genoss. Es ist immer wieder eine Freude mit euch zusammen zu arbeiten und wir konnten immer (und häufig waren es nicht einfache Situationen) voll auf euch zählen. Es ist schön zu wissen, dass immer jemand von euch zur Stelle ist, wenn man es braucht!
In meinen ersten Jahren und im letzten durfte ich zudem wieder OP-Luft schnuppern, und was mir schon als Unterassistent im Kantonsspital St.Gallen gefallen hat, gefiel mir natürlich auch in Glarus sehr gut. Die Zusammenarbeit bei einer Operation zwischen den verschiedenen Teams, die Gespräche, wenn die OP gut läuft oder die Anspannung und Konzentration, wenn es brenzlig ist, schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. Ich danke dem OP-Team für euer Verständnis für eine Nicht-Chirurgin im Team und für alle Hilfestellungen im Operationstrakt.
Danke dem Team der Laboranten für eure unkomplizierte Art, wenn ich wieder einmal mit speziellen Fragen im Labor vorbei geschaut habe, oder eine Verordnung vergessen habe!
Und auch allen fleissigen Händen im 3. Stock bin ich dankbar, nicht nur, dass ich jeden Monat zuverlässig meinen Lohn erhalten habe, sondern dass ihr mir bei Fragen jederzeit zur Verfügung standet.
Natürlich bin ich auch den Kollegen der EDV zu grossem Dank verpflichtet, dafür dass ihr ohne grossen Aufwand immer zur Stelle seid, wenn der «beste Freund des Menschen» wieder einmal streikte!
Sei es in der chirurgischen, wie auch in der medizinischen Klinik, ohne unsere Kolleginnen und Kollegen der Pflege könnten wir unser Spital schliessen. Danke dass ihr nicht nur mitarbeitet, sondern auch mitdenkt. Dank eurer Mitarbeit können wir uns darauf verlassen, dass unsere Patientinnen und Patienten im Hause wirklich gut versorgt sind. Und dank eurem Mitdenken, ist eine sichere Versorgung gewährleistet. Ich werde die Zusammenarbeit mit euch vermissen.
Während meiner Arbeit auf der Medizin durfte ich öfters auch mit dem 6.Stock zusammenarbeiten. Und auch wenn man dieses Team im Spitalalltag nicht gross «wahrnimmt», da ist es doch bewundernswert mit welcher Selbständigkeit und welchem Selbstverständnis da oben gearbeitet wird. Ich war mehrmals um eure Hilfestellung und eure Tipps froh.
Das letzte Jahr durfte ich noch auf dem 7.Stock, der Frauenklinik verbringen. Was die Arbeit hier besonders ausmacht ist eine sehr enge Teamarbeit. Insbesondere bei den Geburten ist es relevant, dass jeder im Team weiss, wie die Dinge funktionieren, wo die Materialien sind und wie der Ablauf ist. Denn nicht selten muss man schnell reagieren, und dann müssen die Handgriffe sitzen. Ich bin sehr dankbar, dass ich noch die Gelegenheit hatte, mehrmals dieses Wunder der Geburt eines Menschen mit zu erleben. Ich bin dankbar für die ruhige und sichere Art der Hebammen im Hause eine Geburt zu leiten und uns dabei miterleben zu lassen. Und ich finde diese Teamarbeit, wie sie in der Frauenklinik, nicht nur zwischen Hebamme und Arzt, sondern im gesamten Team gelebt wird, sehr vorbildlich.
Ich wünsche euch allen, dass ihr weiterhin eure Arbeit so gerne macht, wie ich es die meiste Zeit mit euch erlebt habe. Ich hoffe «unser Spital» wird uns noch lange so wie es ist erhalten bleiben, denn ich weiss, dass ich mit gutem Gewissen meine Patienten euch anvertrauen werde.
Regula Marthy, Assistenzärztin